Meine erste Gothic Hochzeit

Als ich das Paar kennen lerne, habe ich gedacht es wird eine ganz normale Tagesbetreuung. Doch dann kam alles….

Schon nach wenigen Minuten beim ersten Treffen schickte die Braut ihren Bräutigam weg und teilte mir dann mit, dass es eine Überraschungshochzeit werden soll und er nichts davon erfahren soll. Ich war erst mal sehr erstaunt und hab mich dann aber auch direkt darauf gefreut – das wird bestimmt interessant und eine tolle Herausforderung, dachte ich mir. Zudem hat die Chemie zwischen dem Paar und mir auch direkt gestimmt. Die beiden wollten nur eine kleine Hochzeit: mittags zum Standesamt, dann schön essen gehen und abends auf ein Konzert von deren Lieblingsband. Die Aufregung der Braut stieg immer mehr und sie konnte ihrem Zukünftigen ja nichts sagen. Zumal waren sie dann schon ihr „Hochzeitsoutfit“ shoppen, wo der Bräutigam dachte, es wäre nur für das Konzert.

Zwei Tage vor die Standesamtliche Trauung teilte sie ihm dann doch mit, dass sie übermorgen heiraten werden. Er war so voller Freude und konnte es kaum erwarten. Zu dem Zeitpunkt dachte er, das die beiden nur standesamtlich heiraten und Abends auf das Konzert gehen. Allerdings war das ja noch nicht alles. Ich hatte den beiden für das Wochenende ein schönes Hotel in München gebucht. Ihr Hund kam über diesen Zeitraum auch in eine Hundepension, damit sie einfach mal abschalten können und alle das Wochenende genießen können. Ich hatte mir für den Tag extra ein Lederoutfit besorgt, mit Lederkorsage, Lederhose und passenden Schmuck. Ich muss ja gestehen, dass das eigentlich gar nicht mein Stil ist.

Als ich am Tag selber ins Hotel kam und auf den Bräutigam stoß, schaute der mich nur nichtsahnend an und konnte mich so gar nicht einordnen. Kurz darauf kamen auch schon die zwei Fotografen und eine Stylistin. Dem Bräutigam blieben die Worte weg. Er wusste nicht, was so an dem Tag alles passieren würde. Also haben wir ihn schnell in sein Zimmer gebracht und das Brautstyling konnte losgehen.

Zwei Stunden später waren beide perfekt im Gothic Style geschminkt und angezogen. Draußen vor dem Hotel haben die beiden sich dann das erste Mal gesehen. Dem Bräutigam konnte es kaum glauben, wie toll seine Zukünftige aussah.

Gemeinsam ging es dann zum Standesamt und anschließend zum Essen. Kurz danach holte ich die beiden auch schon wieder aus ihrem Zimmer ab und teilte ihnen mit, dass ich noch eine Überraschung habe.

Die Braut hatte sich noch Auto gewünscht, die die beiden zum Konzert fahren sollte. Allerdings wollte sie nicht wissen, welches Brautauto ich da organisiere und sich überraschen lassen. Das war gar nicht so eine leichte Entscheidung. Welches Auto passt zum Gothic Style? Werden sie mit dem Auto überhaupt zufrieden sein, was ich aussuche? Ich glaube ich habe das perfekte Auto für die beiden gefunden: ein Rolls Royce 20/30. Außen in Dunkelblau und innen mit roten Ledersitzen. Ein Traumauto. Das fanden auch die beiden, als sie es gesehen haben und haben sich so sehr darüber gefreut – was für eine Erleichterung.

Dann ging es gemeinsam zum Paarshooting, wovon der Bräutigam ja auch nichts wusste. Ihm war nicht klar, dass wir an dem Tag so tolle Erinnerungen schaffen werden und die Fotografen alles dokumentieren. Nach einer 20 Minütigen Fahrt, waren wir am Park angekommen. Den ganzen Tag hat es aus Strömen geregnet, es war schon zum verrückt werden, auch wenn ein altes Sprichwort besagt „Wenn es regnet am Altar, bringt das Glück für viele Jahr“, doch im Park angekommen zogen die Wolken weg und der Himmel klarte auf. Was für ein schöner Moment. Kurz nach dem Shooting ging es auch schon weiter Richtung Konzerthalle.

Denn ein Ass hatte ich noch im Ärmel. Ich konnte mit der Band ein Meet & Greet vereinbaren. Wir sollten also durch den Hintereingang vor Konzertbeginn rein und dann ganz allein die Band treffen. Leider hat der Verkehr in München uns ein wenig einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir kamen reichlich spät an der Halle an. So standen wir also im Hintereingang und wartetet auf eine Antwort von der Managerin, ob das Treffen noch klappt. Neben mir eine Braut die voller Aufregung gar nicht mehr sprechen konnte und einen verwirrten Bräutigam, der nicht wusste, was nun passiert. Es war immer sein Traum, die Band mal zu treffen und sich mit ihnen zu unterhalten. Ich hab ihm dann gesagt „ihr trefft gleich die Band“ und in dem Moment hat er glaub ich alles an Farbe in seinem Gesicht verloren, was jemals da war. Ein so starker Mann fing auf einmal das stottern und zittern an. Es war unglaublich diese Reaktion zu sehen. Und zu unserem Glück durften wir dann doch noch tatsächlich rein und die Band treffen.

Auch wenn es nicht lange war, hat es sich für das Paar richtig gelohnt.  Die Braut wollte mich auch unbedingt bei dem Konzert dabei haben und hatte mir Karte besorgt. Ich hatte mir tatsächlich ein bisschen Sorge gemacht, ob ich das überstehen werde. Normalerweise höre ich deutsche Schlager 🙂 und jetzt stand ich auf einem Gothic Konzert. Aber für meine lieben Paare mache ich alles. Und kaum zu glauben, es hat so viel Spaß gemacht. Ich habe mich total mitreißen lassen und viel wichtiger noch: ich habe mich darauf eingelassen.

Es war ein unfassbar toller Abend mit diesen beiden Menschen.  Auch die beiden hatten so viel Spaß und Freude wie schon seit langem nicht mehr. Ein Tag mit vielen Überraschungen, unvorhergesehenes Wetter und das wichtigste ein zufriedenes Paar. Ich kann nur allen den Tipp geben: seid so wie ihr seid und gestaltet euern großen Hochzeitstag so wie ihr es möchtet und nicht wie es andere erwarten. Ich helfe euch gerne dabei und plane auch gerne Überraschungen für den Tag.

Vielen Dank an die tolle Unterstützung von Julia der Stylistin von „Joli-Visage“ und dem Fotografen Team Claudi und Oli von „Oliver Thier Photography“. Ihr seid unglaublich. Es war ein so toller Tag mit euch.

LG Nora

Gib deinen Brautstrauß nicht aus der Hand!

Der Brautstraußwurf ist schon gar nicht mehr wegzudenken von einer Hochzeit und meist das letzte große Highlight an dem Tag. Doch seinen eigenen Strauß möche man doch behalten, oder?

Wer wird die nächste Braut? Die beliebte Tradition hält sich nun schon seit der Renaissance. Der Glaube ist seit jeher, dass die Frau, die den Brautstrauß fängt, als nächstes von den Traualter treten wird. Mittlerweile wird es auch oft abgesprochen, wer ihn fangen soll. Entweder um seinen Partner einen kleinen Hinweis zu geben, dass es Zeit für einen Heiratsantrag wird oder weil die Fängerin eh die nächste ist, die heiraten wird.

Gegen Mitternacht stellen sich alle unverheirateten Frauen hinter der Braut auf. Die Braut wirft dann den Strauß über ihre Schultern in Richtung der Gruppe. Die Frau, die den Brautstrauß fängt, ist dann die glückliche zukünftige Braut.

Doch viele Bräute möchten ihren geliebten Brautstrauß als Erinnerung behalten und trocknen und ihn schon gar nicht aus der Hand geben.

Daher wird es immer beliebter, sich von der Floristin einen zweiten Brautstrauß binden zu lassen. Den sogenannten Wurfstrauß. Dieser ist meistens eine kleine Variante des eigentlichen Brautstraußes. Er ist fester gebunden, damit er nach dem Wurf auch noch gut aussieht. Der Vorteil ist, dass der kleine Strauß viel leichter ist und die Braut ihn dadurch viel besser werfen kann.  

Ihr könnt es aber auch witziger gestalten und einen  Braut-Strauß besorgen und diesen werfen. Das sorgt auf jeden Fall für eine lustige Überraschung.

Macht euch vorher darüber Gedanken, wie ihr euern Brautstrauß-Wurf gestalten möchtet und ob ihr überhaupt einen machen möchtet. Dieses Spiel macht natürlich mehr Spaß und Sinn, wenn ihr viele Single Ladies mit dabei habt. Sprecht es dann auch unbedingt mit eurer Floristin durch, damit die euch die passenden Sträuße binden kann.

Ich muss ja beichten, auf der Hochzeit meines Bruders im August 2018 habe ich auch selber den Brautstrauß gefangen. Den Antrag habe ich ja schon bekommen, aber bis zur Hochzeit wird es wohl noch ein bisschen dauern.

Wer hat selber auch schon einen „Strauß“ gefangen und was haltet ihr von der Tradition?

Liebe Grüße

Nora

Schneeflöcken, Weißröckchen

Der erste Schnee liegt auf den Feldern, die hektische Stadt wirkt ruhiger und gedämpft, die Menschen werden gelassener und trinken den ersten heißen Punsch….

Winter, du kannst kommen, wir freuen uns auf Dich!

Bekanntlich gibt es Sommer – und Wintermenschen, ich gehöre zu letzteren. Jedes Jahr freue ich mich wie ein Kind über die ersten Flocken und kann es kaum erwarten, die erste Schneeballschlacht mit unserem Hund einzuläuten. Der Winter hat seinen ganz eigenen Zauber, der Schnee bringt die Menschen dazu – sowohl auf den Straßen als auch mental – sich zu entschleunigen. Warum also nicht die „staade“  Zeit nutzen und ein Hochzeitsfest feiern, das noch lange in Erinnerung bleibt?

 

Wenn ich meine Augen schließe und an eine Winterhochzeit denke, kommen mir sofort einige Deko-Elemente in den Sinn, Kaminfeuer, warme Schafsfelle, schwere Brokatstoffe, Feuerkörbe im Außenbereich, blaue Disteln und weiße Rosee, glutroter Glühwein in stilvollen gläsernen Tassen… ihr seht was ich meine? Es gibt unzählige Ideen  und Tipps für eure Winterhochzeit. Lest gerne weiter…

Wie auch bei Herbsthochzeiten, gelten für den Winter optimierte Bedingungen:

  • Die Dienstleisterauswahl ist wesentlich größer als in der Hauptsaison
  • Finanzielle Verhandlungen lohnen sich in jedem Fall in der Wintersaison
  • Die Schlecht-Wetter-Alternative fällt weg, da sowieso drinnen gefeiert wird
  • Die Locations sind vielfältig verfügbar: vom Märchenschloss bis zur Almhütte ist für jeden etwas dabei
  • Außenbereiche etc. müssen bei der Locationsuche nicht zwingend bedacht werden

Außerdem gibt es zur Winterzeit einige Privilegien, zum Beispiel das Fotoshooting. Denkt an eure Beziehung: Was macht euch aus, seid ihr gerne draußen? Die Innigkeit zwischen frisch Vermählten kann sehr gut bei einem Schnee-Shooting eingefangen werden. Völlig gleichgültig, ob die Flocken rieseln oder die Sonne den Schnee glitzern lässt – euer Profifotograf wird euren besonderen Augenblick in einer zauberhaften Winterkulisse einfangen. Angst vor der Kälte? Das Shooting kann natürlich aufgeteilt werden in drinnen/draußen, damit vor allem die Braut nicht allzu lange frösteln muss. Alternativ sind kleine Fakefur-Boleros oder sogar Wintermäntel á la Eisprinzessin sehr angesagt und bieten noch einmal einen schönen Hingucker.

Viele Heiratsanträge finden an Weihnachten und Silvester statt, die Erinnerung an diesen bezaubernden Augenblick kann sich in eurer Winterhochzeit wiederspiegeln. Lasst eure Familie und Freunde teilhaben an eurem Fest der Liebe und erzählt eure Geschichte.

Ein dicker Pluspunkt für eure Gäste bei einer Hochzeit in der weißen Pracht, z.B. in Österreich: die Anreise kann mit einem gemeinsamen Skiwochenende verbunden werden – wer ist da nicht gern dabei? So könnt ihr zum Beispiel einen gemütlichen After-Wedding-Brunch organisieren lassen und danach gemütlich die erste Abfahrt mit euren Freunden antreten. Kostet die Location, den Service und Aktivitäten im Schnee noch einmal richtig aus, bevor es in die Flitterwochen geht. Dann ab in die Sonne mit Bikini im Gepäck! ….Macht ja auch viel mehr Spaß, wenn zuhause Winter ist, oder?

 

Verfasst von Stefanie Krafft, Praktikantin