Sie haben´s getan. Marina und Matthias haben einfach klammheimlich geheiratet. In Vegas. Mit Elvis. Und die Familie? Ja die….die weiß noch nichts davon. Jetzt heißt es beichten….aber wie stellt man das an?
Nun gibt es ja generell zwei Arten der Hochzeitsflüchtlinge:
- Die Praktischen
- Die Besonderen
Diese sympathischen Individualisten möchten ihr ganz eigenes Ding, nur für sich allein als Paar. Während die Praktischen vor allem Budget, Steuervergünstigungen und den Familiennamen für das ungeborene Kind im Kopf haben, zählt für die Besonderen das einzigartige Erlebnis, das sie nur mit ihrem Partner teilen möchten. Nachvollziehen kann man ja tatsächlich beide Absichten, denn nicht jeder möchte seine Hochzeit mit viel Chichi und Tamtam feiern.
So geht es also ganz praktisch kurz ins Standesamt, ein kleines Mittagessen beim Lieblingsitaliener, ab wieder nach Hause und zack ist man schon Mann und Frau. Oder eben mit dem Liebsten ab in die Wüste Nevadas, mit Prinzessinkleid und Sacko im Gepäck und Elvis beglaubigt den heiligen Ehebund.
An dieser Stelle hängt der Haussegen noch gerade, alle sind froh „es“ endlich getan und diesen Akt der Heirat genauso vollzogen zu haben, wie sie es selbst für richtig halten. Der Tag danach hält dagegen schon einige Zweifel bereit…war das die richtige Entscheidung? Ganz ohne Familie und Freunde? Werden Großeltern und Eltern sehr traurig sein? Denkt die Familie, sie sei kein Fest wert und man möchte sie nicht dabei haben? Ja, die Beichte wird kein leichter Gang. Aber wenn man sich für diesen Weg entschieden hat, sollte man konsequent bleiben.
Der wohl beste Weg, ist die Familie im Vornherein zu informieren. Gebt ihnen die Möglichkeit, sich mit eurem Gedanken anzufreunden – ihr werdet nicht nur auf taube Ohren stoßen. Vor allem die älteren Generationen können z.B. praktische Eheschließungen gut nachvollziehen. Dabei lauft ihr natürlich Gefahr, einige Diskussionen führen zu müssen ABER ….vielleicht wartet ja auch eine klitzekleine Hochzeitsüberraschung auf euch, weil es sich die Familie doch nicht ganz nehmen lässt eure Liebe zu unterstützen…wäre ja so schlimm auch nicht, oder?
Wenn die mentale Vorbereitung aufgrund von Spontaneität nicht möglich oder schlichtweg nicht gewünscht ist, bleibt nur das Bekenntnis danach. Um das Ganze zu entschärfen, solltet ihr eure Trauung noch ein wenig für euch behalten. So habt ihr die Möglichkeit, ein Hochzeitsfoto, eine schön gestaltete Karte oder ein anderes kleines Geschenk vorzubereiten und eure Angehörigen damit zu überraschen. So lasst ihr sie doch noch ein Teil eures Augenblicks werden und sie fühlen sich nicht ausgeschlossen. Lasst ein paar Tage vergehen und ihr werdet sehen…am Ende können sie sogar euren Hochzeitswunsch verstehen und wünschen euch – wie sollte es als Familie anders sein – von Herzen nur das Allerbeste.
Verfasst von Stefanie Krafft, Praktikantin